Das Labyrinth von Borges ist einer der schönsten Parks in Italien.
Es ist ein „grünes Meisterwerk“ von 2 300 Quadratmetern mit über dreitausend Buchsbaumpflanzen. Es befindet sich auf der Insel San Giorgio Maggiore, einem intimen Ort fernab des hektischen Stadtlebens von Venedig.
Das Labyrinth befindet sich in der Nähe der Basilika von Andrea Palladio und des Benediktinerkomplexes, in dem die Stiftung Giorgio Cini ihren Sitz hat.
Das Labyrinth wurde anlässlich des 25. Todestages des Schriftstellers Jorge Luis Borges dank der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Giorgio Cini und der Fundación Internacional Jorge Luis Borges geschaffen.
Der bekannte argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges war besonders von der labyrinthischen Natur der Stadt Venedig, ihrer Geschichte und ihrer Komplexität fasziniert. Der etwa einen Kilometer lange Weg ist sowohl botanisch als auch literarisch: Am Wegesrand befinden sich symbolische Gegenstände, die in vielen Werken des argentinischen Schriftstellers vorkommen, wie Spiegel, zwei Sanduhren, ein Stock, ein Tiger, ein großes Fragezeichen und die Initialen seiner Frau Maria Kodama.
Das Labyrinth ist inspiriert von dem Werk Der Garten der sich verzweigenden Wege, einer Geschichte, die sich um das Thema des inneren Verlusts dreht.
Der gemeinsame Nenner zwischen Venedig, dem Labyrinth von Borges und dem Werk des Schriftstellers aus Buenos Aires ist das Gefühl des Verloren Seins, ein für das 20. Jahrhundert charakteristisches und dem Schriftsteller liebgewonnenes Gefühl, das durch eine veränderte Wahrnehmung der Realität hervorgerufen wird, die nicht mehr zu entziffern ist und in der sich die Wege vervielfachen.
In Erinnerung an die Blindheit des Schriftstellers Jorge Luis Borges ist das Labyrinth auch für Blinde zugänglich, die über einen Handlauf mit der Aufschrift „El Jardín de senderos que se bifurcan“ in Brailleschrift zum Ausgang geführt werden.
Das Labyrinth von Borges ist täglich außer mittwochs geöffnet und kann nur nach Reservierung über visitcini.com besucht werden.